Daphne cneorum L. ‒ Rosmarin-Seidelbast, Heideröschen
Eine der ganz wenigen hessischen Pflanze, für die es genaue Angaben schon aus dem 16. Jahrhundert gibt. Carolus Clusius lebte von 1588 bis 1592 in Frankfurt und berichtete (Clusius
1601: S. 89) über häufige Vorkommen von Cneorum matthioli in trockenen Wiesen und Eichenwäldern etwa 1 Meile (ungefähr 7,5 km) von Frankfurt entfernt auf der linken Mainseite. Aus
dem südlich von Schwanheim, Goldstein und Niederrad außerhalb der Mainaue liegenden Teil des Frankfurter Waldes (Unterwald) wurde Daphne cneorum später vielfach gemeldet (Dillenius
1719: S. 34, Rupp 1726: 43, Johann Hartmann Senckenberg nach Spilger 1941, J. C. Senckenberg 1729 und 1749 nach Spilger 1941, Reichard 1772/1778, Gärtner & al. 1799‒1802, Becker 1827
u. a.), wobei sich die Funde offenbar um den an der heutigen Bahnstation Sportfeld gelegenen Schwengelsbrunnen häuften. Das Heideröschen dürfte in Hutewäldern vorgekommen sein. Nach dem
Ende der Waldweide im 19. Jahrhundert verschlechterten sich die Lebensbedingungen. Der jüngste Beleg im Senckenberg-Herbar wurde 1896 von A. W. Peipers im Wald beim Schwengelsbrunnen
gesammelt. Nach Burck (1941) standen letzte Pflanzen im Garten des Bahnwärters zwischen den Haltestellen Goldstein und Schwanheim. Von Hoffmann (1881) wird „feuchter Birkenwald bei
Rüsselsheim (n. Reissig)“ genannt, was vom Standort her unwahrscheinlich ist, auch die auf Rein zurückgehende Angabe „Hölle bei Vilbel“ von Heyer & Rossmann
(1860‒1863) ist ohne Belege unsicher, insbesondere da die Pflanze von Frankfurter oder Hanauer Botanikern nie für diesen Bereich genannt wird.