Actaea dioica Walter
Aruncus dioicus findet sich mit Vorkommen im Odenwald, im
Spessart und in der Rhön nach Meusel (1939) an der absoluten
Westgrenze seiner Verbreitung. Im größten Teil Hessens ist
die Pflanze nicht indigen. Die früher offenbar häufig in
Gärten gezogene Art neigt zu Verwilderungen, die aber offenbar nur
selten längere Zeit bestehen. So könnten sich die nach Grimme
(1958) nicht bestätigten Angaben für Kleinallmerode (Moench
1777) und „ad syluas circa Casselas [Wälder um
Kassel]&Ldquo; (Murray 1770) auf wieder erloschene Verwilderungen
oder Verwechslungen beziehen. Unglaubhaft erscheint die Angabe von
Schwalm & Schneider (1909), wonach Aruncus dioicus
im Knüllgebiet zerstreut vorkommt. Becker (1827) nennt die Pflanze
für die Gießener Umgebung. Heyer & Rossmann (1860‒1863)
machen Angaben für Oberhessen (Biberbach, Fohbach, Schwalbenbach,
[„1845 Altenberg“ nach Hoffmann 1887] bei Hohensolms) mit
der Bemerkung „aber ob wild?“. Dies dürfte auch
für ihre Angabe „b. Ziegenberg“ gelten. Auch eine
Angabe für Fulda „oberes Fischhaus“ bei Lieblein
(1784) ist eher als Verwilderung zu werten, ebenso wie eine Angabe
für das Alsbacher Schloss (Borkhausen nach Dosch & Scriba
1873). Auch die Vorkommen im Taunus und Rheingau werden als
Verwilderungen gewertet, wobei es hier offenbar zu lokaler
Einbürgerung kommt. Auch Fuckel (1856) gibt für Pflanzen an
Bächen um Wiesbaden an „scheint hier nur verwildert zu
sein“. Im Einzelnen liegen Angaben vor: Aartal nordwestlich
Stickelmühle (1996 W. Ehmke nach Streitz 2005); Eppstein (Becker
1827); hinter Falkenstein (Becker 1827); Kloster Nothgottes bei
Geisenheim (Großmann 1976; 1969, H. Großmann, FR-33299);
Kronberg (1937, R. zur Strassen, FR-33301); Lorsbach (Becker 1827);
Straßenrand an der K 661 zwischen Wiesbaden-Heßloch und
Wiesbaden-Auringen (Streitz 2005); Wegrand im Alsbachtal bei
Wiesbaden-Nauroth (1965 Lorenz nach Streitz 2005; 1981 Abt, Lorenz
& Streitz nach Streitz 2005); Kellersbachtal bei Wiesbaden-Rambach
(1953 Nebgen nach Streitz 2005; 2000 Streitz 2005); hinteres
Goldsteintal bei Wiesbaden-Sonnenberg (1953 Nebgen nach Großmann
1976). Etwas rätselhaft ist eine Angabe für den Oberwald (im
Vogelsberg; Verwechslung mit Odenwald?) von Dosch & Scriba (1873).
H. Ohler sammelte 1823 die Pflanze in Frankfurt am Main (FR-33302).