Lithospermum splitgerberi Guss.
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1843, Fl. Sicul. Syn. 1: 217 (▤)
Die beiden Sippen Buglossoides arvensis und B. incrassata subsp. splitgerberi werden erst seit wenigen Jahren unterschieden und wurden bis dahin als Lithospermum
arvense zusammengefasst.
Im 19. Jahrhundert war der Acker-Steinsame in Hessen ein häufiges
Getreideunkraut. Becker (1827) nennt ihn „Auf Aeckern unter der
Saat häufig“. Noch Grimme (1958) bezeichnete die Pflanze in
Nordhessen als überall sehr häufig auf Äckern. Heute
kommt der Acker-Steinsame nur noch sehr zerstreut in Hessen vor, wobei
Streitz (2005) bemerkt „... nur noch in der Diasporenbank und bei
Brachfallen unbeständig auftretend“. Der
Verbreitungsschwerpunkt dürfte in den nordhessischen Kalkgebieten
liegen, wo Nitsche & al. (1988) die Pflanze 1985 noch stellenweise
in guten Beständen antrafen. Auch nach Baier & al. (2005) noch
zerstreut in den Kalkgebieten des Altkreises Witzenhausen. Viele
aktuelle Fundorte liegen nicht mehr auf Äckern, sondern auf
Ackerrainen oder Wegböschungen (Becker & al. 1997, Gregor
1993). Müller (1841) führte den Acker-Steinsame als Lithospermum officinale
auf und nannte als Standorte „Auf Aeckern, an Feldwegen,
Gräben durch das ganze Gebiet [des Fürthenthums Waldeck und
der Herrschaft Itter]“. Auf dem Gebiet der Stadt Darmstadt (Jung
1992) wie wohl generell im Rhein-Main-Tiefland heute fast verschwunden.
Im Gegensatz zu Buglossoides arvensis wurde B. incrassata subsp. incrassata
öfters auf basenarmen Böden gefunden. Funde aus
Südhessen sind bisher selten, was aber bei der geringen Zahl
geprüfter Belege nicht überbewertet werden sollte. Für
die Region Südost liegt nur ein unter Vorbehalt zu dieser Region
gehörender Beleg mit der Ortsangabe „Spessart“ vor.