Johann Jacob Reichard

* 7. August 1743 Frankfurt am Main
† 21. Januar 1782 Frankfurt am Main

von Sylvain Hodvina

Johann Jacob Reichard

Johann Jacob Reichard wurde am 7. August 1743 in Frankfurt am Main geboren als Älterer eines Zwillingspaares und als siebtes von zwölf Kindern des Waid- und Schönfärbers Johann Valentin Reichard (* 31. Juli 1698 Frankfurt am Main, † 21. März 1773 Frankfurt am Main) und der Anna Sibylla Schweiss (* 2. Februar 1706 Frankfurt am Main, † 14. Juni 1788 Frankfurt am Main). Seine Geschwister waren Johann Henrich (1732‒1760), Johann Anton (1735‒1735), Philipp Wilhelm (1736‒1742), Johann Valentin (1738‒1739), Ehrenreich (1739‒1809), Anna Maria (1742‒1742), Johann Peter (1743‒1778), Johann Christian (1745‒1745), Anna Maria (1746‒1773), Anna Sibylla (1747‒1781) und Remigius (1752‒1781).

Über die Jugend von Johann Jacob Reichard ist nur bekannt, dass er die Schulausbildung in Frankfurt erhielt, wo er das Gymnasium erfolgreich besuchte. Seine Leistungen müssen aber bemerkenswert gewesen sein, denn der Stadtarzt Johann Philipp Burggrave (1700‒1775) riet zu einem Medizinstudium an der Universität Göttingen. Dort studierte Johann Jacob Reichard ab dem 8. Mai 1764 zunächst Philosophie und Naturgeschichte, bevor er sich der Medizin zuwandte. Seine Ausbildung erhielt er unter anderem durch die Medizinprofessoren Rudolf August Vogel (1724‒1774) und Johan Anders (Andreas) Murray (1740‒1791), der auch Direktor des Botanischen Gartens war und zwischen 1756 und 1759 bei Carl von Linné (1707‒1778) in Uppsala studiert hatte.

Im Sommer 1767 unternahm Johann Jacob Reichard zwei geologisch-botanische Exkursionen in den Harz und auf den Brocken; bei der zweiten Reise wurde er von Murray begleitet. Am 16. April 1768 erfolgte die Promotion bei Vogel zum Thema „Einsatz der Chinarinde bei Fieber“. Seine Dissertation widmete Johann Jacob Reichard dem Frankfurter Arzt Burggrave. Nur wenige Tage nach erfolgreichem Abschluss des Studiums kehrte er nach Frankfurt zurück und wurde alsbald in die Ärzteschaft seiner Vaterstadt („Collegium medicum Francofurtense“) aufgenommen.

In den folgenden Jahren fand er neben seiner ärztlichen Tätigkeit ausreichend Zeit, sich mit der Pflanzenwelt der Umgebung Frankfurts zu beschäftigen. Bereits am 16. Juli 1771 bekundete der knapp 28jährige Johann Jacob Reichard in den „Franckfurter Frag- und Anzeigungs-Nachrichten“ die Absicht, eine Flora Frankfurts drucken zu lassen. Zwar bemühte er sich in der Folgezeit um Einsicht in die über Jahrzehnte entstandenen botanischen Notizen und Herbarbelege des Johann Christian Senckenberg (1707‒1772), der niemals etwas zur Frankfurter Flora publiziert hatte, doch verweigerte Senckenberg jegliche Unterstützung und ließ auch das ihm im August 1771 zur Ansicht überlassene Manuskript monatelang unbeachtet. Daraufhin veröffentlichte Reichard im April 1772 den ersten Teil seiner „Flora Moeno-Francfurtana“ als erste Flora von Frankfurt am Main überhaupt und als erste hessische Flora nach dem Linneischen System. Bemerkenswert ist, dass Reichard seine Flora dennoch Johann Christian Senckenberg widmete.

Am 1. April 1773 wurde Johann Jacob Reichard von der Administration der Dr. Senckenbergischen Stiftung unter Vorsitz des Arztes Johann Adolf Behrends (1740‒1811) zum ersten Stiftsarzt gewählt. Damit wurde er zum Sekretär und Protokollführer der Medizinischen Gesellschaft, Herausgeber der Schriften des Collegio medico, Verwalter der Bibliothek sowie Aufseher des Botanischen Gartens und des Gewächshauses, wobei letztere von dem bereits 1767 von Senckenberg selbst berufenen Stiftsgärtner Johann Heinrich Bäumert(h) (1743‒1816) betreut wurden. Außerdem hatte er jährliche Berichte über eingehende Pflanzen, Bücher und Präparate anzufertigen, war für die Reinhaltung der Gebäude verantwortlich und durfte das Stiftshaus ohne Erlaubnis der Administration nachts nicht verlassen. Als Gegenleistung erhielt er freie Wohnung, Heizmaterial, Verpflegung und ein geringes Gehalt; ärztliche Tätigkeit war mit seiner Berufung jedoch nicht verbunden.

Nach Senckenbergs Tod im November 1772 erfolgte im Frühjahr 1773 die Sichtung seines Nachlasses. Darunter befand sich auch das (heute verschollene) 17 Mappen umfassende Herbar, das Johann Jacob Reichard zur Katalogisierung übergeben wurde und das er für den erst 1778 erschienenen zweiten Teil seiner Frankfurter Flora auswerten konnte. Die botanischen Manuskripte Senckenbergs wurden dagegen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder entdeckt ‒ Reichard hat sie nie gesehen.

Handschrift Johann Jacob Reichard, Beleg aus FR 1774 wurde der Botanische Garten, der schon zu Senckenbergs Zeiten geplant worden war, nach immer wieder überarbeiteten Entwürfen Bäumerths von diesem und Reichard angelegt. Neben Pflanzen aus der Umgebung Frankfurts wurden auch im Tausch erworbene aus anderen deutschen Gärten angepflanzt; Kontakte bestanden zu Salzwedel in Frankfurt sowie nach Gießen (Müller) und Kassel (Moench), Göttingen (Murray) und Braunschweig (Du Roi), Heidelberg (Gattenhoef) und Tübingen (Storr), Halle (Schrader), Leipzig (Leske) und Nürnberg (Panzer). Ein Verzeichnis von Reichard aus dem Jahre 1782 listet 1430 Arten auf, die zwischen 1777 bis 1781 angepflanzt wurden.

Zwar hatte Johann Jacob Reichard bislang nur den ersten Teil seiner Flora publiziert, doch wurde seine botanische Tätigkeit so wertgeschätzt, dass er im November 1775 Mitglied der „Römisch Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher“ in Nürnberg, im Mai 1776 Mitglied der „Akademischen Gesellschaft der Wissenschaften“ in Gießen und im Januar 1777 Mitglied der „Gesellschaft Naturforschender Freunde“ in Berlin wurde.

Vermutlich durch Vermittlung seines Göttinger Botanik-Lehrers Murray, der seit 1774 für die Herausgabe von Linnés „Systema vegetabilium“ verantwortlich war, wurde Johann Jacob Reichard mit einer Neuauflage sowohl von Linnés „Genera plantarum“ als auch dessen „Species plantarum“ betraut. Die „Genera plantarum“, deren Umfang er um mehr als 100 Gattungen gegenüber der Auflage von 1764 vermehren konnte, wurden ‒ wie auch der zweite Teil der Frankfurter Flora ‒ schon 1778 fertiggestellt. Die „Species plantarum“ erschienen in vier Bänden von 1779 bis 1780.

Auch als er in diesen Jahren unheilbar lungenkrank wurde, übernahm Johann Jacob Reichard noch weitere Aufgaben für die Dr. Senckenbergische Stiftung. Zum einen hielt er botanische Vorlesungen, zum anderen veranstaltete er in den Sommermonaten wöchentlich Exkursionen und wurde im Oktober 1778 auch noch zum ersten Hospitalarzt des inzwischen fertiggestellten Bürgerhospitals gewählt, wodurch ihm auch wieder rein ärztliche Aufgaben zufielen.

Seit Anfang 1780 gab Johann Jacob Reichard ein „Medicinisches Wochenblatt“ von jeweils 16 Druckseiten heraus, dessen Redaktion er bis zum 3. Stück des Jahres 1782 innehatte. In seinen letzten Manuskripten von November 1781 (Berliner Schriften), Dezember 1781 (Hanauer Magazin) sowie vom Januar 1782 (Pflanzenverzeichnis) weist Johann Jacob Reichard auf sein nahes Ende hin. Er stirbt am 21. Januar 1782 in Frankfurt am Main und wird am 24. Januar begraben. In seinem Testament vermachte er der Dr. Senckenbergischen Stiftung seine Bibliothek und einen Betrag von 4000 Gulden, dessen Zinsen zur Vermehrung der botanischen Stiftsbibliothek einzusetzen waren.

Das botanische Autorenkürzel lautet „Reichard“.

Johann Jacob Reichard schenkte sein Herbar testamentarisch im Jahre 1781 der Dr. Senckenbergischen Stiftung. Die meisten Belege gelten als verschollen, wenige zuordenbare finden sich im Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M. (FR).

Nach Reichard benannte Gattungen:
Reichardia Roth ‒ 1787, Bot. Abh. Beobacht. 35.
Reicharda Cothen. ‒ 1790, Disp. Veg. Meth. 13, sphalm.
Reichardia Roth ‒ 1800, Catal. Bot. 2: 64; nom. illeg.
Reichardia Dennst. ‒ 1818, Schlüssel Hortus Malab. 32; nom. illeg.
Reichardia Roth ‒ 1821, Nov. Pl. Sp. 210; nom. illeg.

Nach Reichard benannte Arten:
Erodium reichardii DC. ‒ 1824, Prodr. 1: 649.
Geranium reichardii Murray ‒ 1780, Commentat. Soc. Regiae Sci. Gott. 3: 11. t. 3.
Orobanche reichardiae Freyn ‒ 1878, Verh. K.K. Zool.-Bot. Ges. Wien 27: 392.
Nymphaea reichardiana F.Hoffm. ‒ 1889, Beitr. Kenntn. Fl. Centr.-Ost-Afr. 7.

Von Reichard benannte Arten (nur Hessen):
Asplenium trichomanoides Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 120, sphalm.
Carex nigra (L.) Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 96.
Juncus maximus Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 182.
Juncus sylvaticus (L.) Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 181.
Juncus vernalis Reichard - 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 182.
Myosotis scorpiurus Reichard ‒ 1772, Fl. Moeno-Francof. 1: 31, nom. ill.
Ornithogalum narbonense Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 180.
Ophrys arachnites (Scop.) Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 89, nom. ill.
Ophrys muscaria (Scop.) Reichard ‒ 1778, Fl. Moeno-Francof. 2: 89.
Orobus linifolius Reichard ‒ 1782, Hanau. Mag. 5(4): 26.
Salvia pratensis var. agrestis (L.) Reichard ‒ 1772, Fl. Moeno-Francof. 1: 7.

Sonstige von Reichard benannte Gattungen und Arten:
Gaurea Reichard ‒ 1778, Gen. Pl., ed. 7, 193.
Disandra africana (L.) Reichard ‒ 1779, Syst. Pl. 2: 137.
Eupatorium urticifolium Reichard ‒ 1780, Syst. Pl. 3: 719; nom. ill.
Polypodium pteridioides Reichard ‒ 1780, Syst. Pl. 4: 424.
Protea acaulon (L.) Reichard ‒ 1779, Syst. Pl. 1: 270.
Protea scolymocephala Reichard ‒ 1779, Syst. Pl. 1: 271.
Triticum hispanicum Reichard ‒ 1779, Syst. Pl. 1: 240.

Von Reichard beschriebene Pilze:
Clavaria phacorhiza Reichard ‒ 1780, Schr. Berl. Ges. Naturforsch. Freunde 1: 315, t. 9: 4, 5
Peziza lutea Reichard ‒ 1777, Besch. Berl. Ges. Naturforsch. Freunde 3: 216, t. 4: 7.
Peziza minuta Reichard ‒ 1782, Schr. Berl. Ges. Naturforsch. Freunde 3: 174, t. 3: 5
Peziza papillosa Reichard ‒ 1782, Schr. Berl. Ges. Naturforsch. Freunde 3: 172, t. 3: 1,2
Peziza radicata Reichard ‒ 1777, Besch. Berl. Ges. Naturforsch. Freunde 3: 214, t. 4: 4‒6.

Publikationen
Reichard: Flora Moeno-Francfurtana
  • 1768: Disputatio inauguralis medica de Peruviani corticis in plurium generum febribus exhibendi opportunitate. ‒ Rosenbusch, Gottingae. 56 + [4] Seiten.
  • 1772: Flora Moeno-Francofurtana, enumerans stirpes circa Francofurtum nascentes secundum methodum sexualem dispositas. I. ‒ Henrici Ludovici Broenner, Francofurti ad Moenum. [IV] + 112 + [IV] Seiten.
  • 1775: Nachricht von Islands Lichen, welcher bey Frankfurt am May gefunden worden. ‒ Mag. Aerzte 1(4), 381‒382, Göttingen.
  • 1776: Nachricht von einer künstlichen Befruchtung des Lorbeerbaums. ‒ Neue Mannigfaltigkeiten 4(1): 56‒58, Berlin.
  • 1777: Beschreibung zweener Becherschwämme. ‒ Beschäft. Berlin. Ges. Naturforsch. Freunde 3, 214, Berlin.
  • 1777: Auflösung eines Zweifelsknotens. ‒ Mag. Aerzte 2(10), 930, Göttingen.
  • 1778: Animadversiones quasdam botanicas. ‒ Nova Acta Phys.-Med. Academ. Caesarea Leopold.-Carol. 6, 170‒175, Norimbergae.
  • 1778: Flora Moeno-Francofurtana, enumerans stirpes circa Francofurtum nascentes secundum methodum sexualem dispositas. II. ‒ Henrici Ludovici Broenner, Francofurti ad Moenum. [VI] + 196 + [X] Seiten.
  • 1778: Caroli a Linné Genera plantarum eorumque characteres naturales secundum numerum, figuram, situm et proportionem omnium fructificationis partium. Editio novissima novis generibus ab ipso perillustri auctore sparsim evulgatis adaucta. Curante Ioanne Iacobo Reichard. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. XXIX + 571 + [44] Seiten.
  • 1779: Caroli a Linné Systema plantarum secundum classes, ordines, genera, species cum characteribus, differentiis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, et locis natalibus. Editio novissima. Curante Ionne Iacobo Reichard. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. 1, XXXII + 778 Seiten.
  • 1779: Caroli a Linné Systema plantarum secundum classes, ordines, genera, species cum characteribus, differentiis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, et locis natalibus. Editio novissima. Curante Ionne Iacobo Reichard. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. 2, 635 Seiten.
  • 1780: Caroli a Linné Systema plantarum secundum classes, ordines, genera, species cum characteribus, differentiis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, et locis natalibus. Editio novissima. Curante Ionne Iacobo Reichard. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. 3, 972 Seiten.
  • 1780: Caroli a Linné Systema plantarum secundum classes, ordines, genera, species cum characteribus, differentiis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, et locis natalibus. Editio novissima. Curante Ionne Iacobo Reichard. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. 4, [VI] + 662 + [75] Seiten.
  • 1780: Botanische Bemerkungen. ‒ Schr. Berlin. Ges. Naturforsch. Freunde 1, 310‒319, Tafel IX, Berlin.
  • 1782: Enumeratio Stirpium horti botanici Senkenbergiani, qui Francofurti ad Moenum est. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. 68 Seiten.
  • 1782: Botanische Bemerkungen. ‒ Schr. Berlin. Ges. Naturforsch. Freunde 3, 172‒176, Tafel III, Berlin.
  • 1782: Verbesserungen und Zusätze zur Frankfurter Flora. ‒ Hanau. Mag. 5, 17‒24, Hanau.
Publikationen als Herausgeber:
  • 1780‒1781 (Hrsg.): Medicinisches Wochenblatt für Aerzte, Wundärzte und Apotheker. ‒ Frankfurt am Mayn.
  • 1782 (Hrsg.): Sylloge opusculorum botanicorum, cum adiectis annotationibus. Pars I. ‒ Varrentrapp & Wenner, Francofurti ad Moenum. 182 Seiten.
Rezensionen (nur Botanik):
  • 1780: Paris. Noch 1778 ist in der königl. Druckerey abgedruckt: Flore francoise on déscription succincte de toutes les plantes, quo croissent naturellement en France. Disposée selon une nouvelle methode d'Analyse, & à laquelle on a joint la citation de leurs vertus les moins équivoques en Médicine, & de leur utilité dans les Arts. par M. le Chevalier de Lamarck. Tom. 1, zusammen 472 S. Tom II 684 S. Tom. III. 654 S. ohne Register. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(4), 60‒61, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Paris. Bei dem Verfasser und bei Debure dem ältern: Plantes nouvellement découvertes, recemment denommées & classées, représentées en gravures, avec leurs descriptions; pour servir d'intelligence à l'histoire générale & économique des trois regnes. Par M. Buc'hoz, Médecin-Botaniste & de Quartier de Monsieur, Frere du Roi &c. 1779. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(6), 84‒86, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Frankfurt am Main. Bei Varrentrapp Sohn und Wenner: Car. a. Linné Systema plantarum secundum Classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, & locis natalibus. Editio novissima cur. D. Jon. Jac. Reichard, Ffurti ad M. Medicinae Pract. ord. &c. Pars III, 1780, 972 S. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(13), 197, Frankfurt am Mayn. [25. März 1780].
  • 1780: Göttingen. Noch im vorigen Jahr, an dem Tag der jährlichen Stiftungsfeyer der Universität vertheidigte zur Erlangung der Doctorwürde Hr. Georg Philipp Lehr von Frankfurt am Main, ohne Versiz seine Inauguralschrift: de Olea europaea. Sie beträgt 70 S. und ist mit einer Kupfertafel gezieret. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(17), 264‒267, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Leipzig. Crusius hat verlegt: Andr. Joh. Retzii Fasciculus observationum botanicarum primus. Cum fig. aen. 1779, mit 2 Kupferpl. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(21), 319‒321, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Stuttgardt. Bei Ch. G. Mäntler ist noch 1779 gedrukt: Joh. Reinh. Forster's und Georg Forsters Beschreibungen der Gattungen von Pflanzen, auf einer Reise nach den Inseln der Süd-See gesammlet, beschrieben und abgezeichnet, während den Jahren 1772 bis 1775. ‒ Aus dem Lateinischen übersetzt, und von 75 bis auf 17 Kupferplatten eingeschränkt, durch J. Simon Kerner, der Botanik Beflissenen, in der Herzoglich-Wirtembergischen Militair-Akademnie. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(23), 357‒359, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Hamburg. Index Lennaeanus in Leonh. Plukenetii Opera botanica, olim in privatos usus conscriptus, nunc vero in aliorum commodum editus. Accessere variae in vitam et opera Plukenetii observationes partim, ex ipsius Msto, auctore Paulo Dieterico Giseke, M. D. Phys. et Poes. Prof. in Gymnasio Hamburgensi. ‒ Index Linnaeanus i. J. J. Dillenii Hystoriam Muscorum ob similem usum additus est, Auctore eodem. Zu finden bei dem Hrn. Verfaser und bei Bohn in Kommißion 1779. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(24), 371‒373, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Kiel. Primitiae Florae Holsaticae, quas Praes. D. J. Ch. Kerstens pro dradu Doctoris def. Frid. Henr. Wiggers, Husumensis 1780, 112 S. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(33), 521‒522, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Frankfurt am Main. Bei Varrentrapp Sohn und Wenner: Car. à Linné Systema Plantarum ‒ edit. novißima cur. D. J. J. Reichard. Pars IV. Mit Register 47 Bogen. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(46), 729‒730, Frankfurt am Mayn. [11. November 1780].
  • 1780: Halle. Im Verlag des Waysenhauses: Genera plantarum selecta in usum Tironum Botanophilorum methodo tabelari adornavir M. Christ. Frider. Schrader, Paedagogii regii Inspector. 54 S. 1780. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(48), 764‒765, Frankfurt am Mayn.
  • 1780: Paris. Von des Hrn. Buc'hoz Plantes nouvellement découvertes, davon wir die zehen ersten Kupfertafeln im 6. Stück dieses Wochenblatts angezeigt haben, haben wir wiederum 10 Tafeln mit 2 1/2 Bogen Beschreibungen vor uns. ‒ Medicin. Wochenbl. 1(48), 765‒766, Frankfurt am Mayn.
  • 1781: Mannheim. Mit akademischen Schriften ist abgedruckt: Historia et Commentationes Academiae electoralis Scientarum et elegantiorum litterarum Theodoro-Palatinae. Vol. IV. physicum 1780. Mit 10 Kupfertafeln. ‒ Medicin. Wochenbl. 2(2), 17‒21, Frankfurt am Mayn.
  • 1781: Leipzig. [Reuß C. F. von] Dictionarium botanicum oder oder botanisches lateinisches und deutsches Handwörterbuch für Aerzte, Cameralisten, Apotheker, Specereyhändler, Kräuterkenner, Bluhmisten, Oekonomen, Gärtner und Fabrikanten nach dem Linneischen System. Bey Christ. Gottl. Hilscher 1781. ‒ Medicin. Wochenbl. 2(51), 799‒801, Frankfurt am Mayn.
  • 1781: Zusatz zu der im 51. Stück S. 799 befindlichen Rezension übder das Dictionarium botanicum &c. &c. ‒ Medicin. Wochenbl. 2(52), 828‒829, Frankfurt am Mayn.
Besprechungen zu Reichard:
  • Anonymus 1772: Frankfurt am Mayn. Bey Brunner ist A. 1772 in Octav auf 116 S. gedruckt: Joannis Jacobi Reichard Flora Moeno-Francfurtana, enumerans stirpes circa Francofurtum nascentes secundum methodum sexualem disposita, P. I. ‒ Göttingische Anz. Gelehrten Sachen 1772.2(141): 1208, Göttingen.
  • Anonymus 1774 [Dr.]: D. Ioannis Iacobi Reichard Flora Moeno-Francofurtana enumerans stirpes circa Franocfurtum ad Moenum crescentes secundum methodum sexualem dispositas. Pars prior. Francofurti ad Moenum typis Henrici Ludovici Brönner, 1772. ‒ Allg. Deutsche Bibl. 21(1), 177, Berlin & Stettin.
  • Anonymus 1778: Frankfurt am Mayn. In Varrentrapps und Wenners Verlag hat der Aufseher des botanischen Gartens bey dem dortigen Senkenbergsichen Institut, Hr. D. Joh. Jacob Reichard, eine neue Ausgabe der Generum plantarum des edl. Ritters von Linné drucken lassen, die der Anzeige sehr würdig ist. ‒ Göttingische Anz. Gelehrten Sachen 1778.2(104): 836‒838, Göttingen.
  • Anonymus 1779: D. Io. Iac. Reichard, Flora Moeno-Francofurtana, enumerans stirpes circa Franocfurtum ad Moenum crescentes, secundum Methodum Sexualem dispositas, pars posterior, Francofurti ad Moen. typis Broenneri, 1778. ‒ Allg. Deutsche Bibl. 38(1), 488, Berlin & Stettin.
  • Anonymus 1779: Caroli à Linné ‒ Genera Plantarum eorumque characteres naturales etc. Editio novissima, novis Generibus ac emendationibus ab ipso perill, Auctore sparsim evulgatis adaucta, curante D. Iacobo Reichard ‒ Frfti ad Moen. ap. Varrentrapp Fil. et Wennerum, 1778. 8. mai. ‒ Allg. Deutsche Bibl. 38(1), 488‒489, Berlin & Stettin.
  • Anonymus 1781: Caroli a Linné genera plantarum eorumque characteres naturales secundum numerum, figuram, situm et proportionem omnium fructificationis partium, editio novissima novis generibus ac emendationibus ab ipso perillustri Auctore sparsim avulgaris adaucta curante D. Ioanne Iacobo Reichard, Francofurti ad Moenum medicinae practico ord. et horti bot. Senkenbergiani praefecto, Acad. Imper. nat. cur. Societ. Scient. Princip. Hass. et Societ. amicor. nat. frut. Berolin. sodali. Francofurti ad Moenum, apud Varrentrapp filium et Wenner 1778. ‒ Comment. Rebus Scientia Naturali Med. 24(3), 405-409, Lipsiae.
  • Anonymus 1781: Caroli a Linné systema plantarum, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, nominibus trivialibus, synonymis selectis, et locis natalibus. Editio novissima, novis plantis ac emendationibus ab ispo Auctore sparsim evulgaris adaucta, curante D. Io. Iac. Reichard. Pars I. Francofurti ad Moenum, apud Varrentrapp filium et Wenner 1779. Pars II ibid. Pars III ib. 1780. Pars IV ibid. ‒ Comment. Rebus Scientia Naturali Med. 24(3), 409‒410, Lipsiae.
Quellen:
  • Müller J. V. 1782: Kurze Nachrichten. [Frankfurt am Mayn. Den 21. Januarii ... starb ... Herr Dr. Johann Jakob Reichard ...]. ‒ Medicin. Wochenbl. 3(4), 63‒64, Frankfurt am Mayn.
  • Anonymus 1782: Mortui sunt. J. J. Reichard, Med. Doct. nosodochii Senkenbergiani medicus et horti medici praefectus d. xxi Ian. mdcclxxxii tricesimo nono aetatis suae anno, Francofurti ad Moenum. ‒ Comment. Rebus Scientia Naturali Med. 24(4), 725, Lipsiae.
  • Faber J. H. 1783: Kurze Lebensgeschichte des seligen Herrn D. Reichard, ausübenden Arztes in Frankfurt am Mayn. ‒ Schr. Berlin. Ges. Naturforsch. Freunde 4, 440‒447, Berlin.
  • Meusel J. G. 1811: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller 11. [107‒108: Reichard Johann Jakob]. ‒ Gerhard Fleischer, Leipzig. 502 Seiten.
  • Stricker W 1847: Die Geschichte der Heilkunde und der verwandten Wissenschaften in der Stadt Frankfurt am Main. Nach den Quellen bearbeitet. [315: Reichard]. ‒ Hermann Johann Keßler, Frankfurt am Main. VIII + 368 Seiten.
  • Möbius M. 1903: Geschichte und Beschreibung des botanischen Gartens zu Frankfurt a. M. ‒ Ber. Senckenbergischen Naturforsch. Ges. 1903, 117‒154, Frankfurt am Main.
  • Möbius M. 1907: Reichard. ‒ Allg. Deutsche Biogr. 53, 267‒268, Leipzig.
  • Möbius M. 1921: Die Frankfurter Floristen. ‒ Ber. Senckenbergischen Naturforsch. Ges. 51, 154‒166, Frankfurt am Main.
  • Kallmorgen W. 1936: 700 Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main. [315, 379]. ‒ Diesterweg, Frankfurt am Main. XVI + 485 Seiten, 16 Tafeln.
  • Conert H. J. 1979: Johann Jakob Reichard und die Flora von Frankfurt am Main. ‒ Jahrb. Nassau. Ver. Naturk. 104, 6‒23, Wiesbaden.
  • Wagenitz G. 1988: Göttinger Biologen 1737‒1945. [143‒144: Reichard, Johann Jacob]. ‒ Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen. 229 Seiten.
  • Klötzer W. 1996: Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon 2, M‒Z. [178: Reichard, Johann Jakob]. ‒ Waldemar Kramer, Frankfurt am Main. 596 Seiten.
  • Redeker H. 1999: Bedeutende Sammler des Herbarium Senckenbergianum (FR). [99: Reichard Johann Jacob] ‒ Cour. Forsch.-Inst. Senckenberg 217, 73‒126. Frankfurt am Main.
  • Stafleu F. A. & R. S. Cowan 1983: Taxonomic literature. A selective guide to botanical publications and collections with dates, commentaries and types. ed. 2, IV: P‒Sak. [657‒658: Reichard, Johan Jakob] ‒ Bohn, Scheltema & Holkema, Utrecht/Antwerpen. IX + 1214 Seiten. [Die von Stafleu & Cowan angegebene Quelle zu Reichard (Jessen K. F. W. 1864: Bot. Gegenw. Vorz. 385, 394) betrifft nicht Johann Jacob Reichard, sondern den Erfurter Gärtner Christian Reichart (1685‒1775).]
Bildnis: Ölgemälde 1779 von Isaac Juncker (1727‒1789), © Dr. Senckenbergische Stiftung Frankfurt am Main, Stefan Krupp
Handschrift: Johann Jacob Reichard, © Herbarium Senckenbergianum Frankfurt/M. (FR)

Genealogische Angaben:
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (V. Harms-Ziegler)
Datensammlung Sylvain Hodvina

Ich danke Stefan Dressler (Frankfurt am Main) für Anmerkungen und Ergänzungen.

© BVNH 1. März 2016